Referent: Stephan Friedrich.
Joseph Jenes Leben (* 1902 Wustweiler + 1998 Hirzweiler) als Missionar im Spannungsfeld zwischen indianischer Tradition, Kulturverlust und der Notwendigkeit, die ihm anvertrauten Menschen auf vielfältige Weise zu unterstützen, ist sehr ungewöhnlich. Sein Weg als Priester und Missionar führte ihn 1933 zu den von der Welt vergessenen Sioux in South Dakota. Er setzte sich mit den Menschen auseinander, deren Sprache er nicht sprach und deren Kultur ihm zunächst fremd war, doch im Laufe der Jahre lernte er immer mehr von den Sioux und erkannte den Wert ihrer Traditionen und die Bedeutung der Erhaltung ihres kulturellen Erbes.
Der Vortrag geht über die Biografie Jenes hinaus und befasst sich mit seinen Begegnungen mit den alten Kriegern und Häuptlingen, herausragenden Persönlichkeiten wie Nicolas Black Elk, dem „heiligen Mann“ der Sioux, dem Missionar Eugen Buechel und dessen Forschungen zur Rettung indigener Sprache und Kultur.
Viele Fotografien aus Jenes Nachlass dokumentieren das Leben auf der Cheyenne River Reservation und seine Bemühungen, den Menschen spirituell und materiell aus ihrem Elend zu helfen und ihnen den Respekt entgegenzubringen, den sie verdienen.
Am Dienstag, 27. Februar 2024, um 17.30 Uhr im Landesarchiv Saarbrücken.